Wohnformen für Familien: Ein Zuhause für alle Lebenslagen

07/2021

Ergebnisse einer Studie der Hochschule Karlsruhe und des Deutschen Jugendinstituts zeigen Vorteile gemeinschaftlicher Wohnformen für Familien auf, beleuchten aber auch deren Schattenseiten. Laut der Studie fördert gemeinschaftliches Wohnen generationenübergreifende Netzwerke, die das Familienleben bereichern und bei der Sorgearbeit entlasten.

Bezahlbarer und langfristig verfügbarer Wohnraum für Familien ist in deutschen Großstädten und Ballungszentren knapp. Und die Coronapandemie verlangte den Familien zuletzt ab, zusätzlichen Platz für Homeoffice- und Homeschooling zu schaffen. Einen vielversprechenden Lösungsansatz bieten gemeinschaftliche Wohnprojekte, von denen es Schätzungen zufolge bundesweit aktuell circa 3.000 gibt. Forschende der Hochschule Karlsruhe (HKA) und des Deutschen Jugendinstituts (DJI) haben diese Wohnform aus raum- und sozialwissenschaftlicher Perspektive anhand verschiedener Methoden untersucht: Neben einer Online-Befragung von mehr als 400 Haushalten in etwa 90 Wohnprojekten wurden zwölf Fallstudien und 16 Experteninterviews durchgeführt.

Laut der Studie fördert gemeinschaftliches Wohnen generationenübergreifende Netzwerke, die das Familienleben bereichern und bei der Sorgearbeit entlasten: Mehr als 60 Prozent der Befragten mit Kindern im Haushalt sind der Ansicht, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch das Wohnprojekt erleichtert wird, etwa durch Kinderbetreuung oder Hilfen im Alltag. Außerdem bietet diese Wohnform den Befragten zufolge Kindern und Jugendlichen ein erweitertes Umfeld mit Beziehungen zu Menschen außerhalb der eigenen Familie mehr Möglichkeiten, in einer vertrauten Umgebung eigenständig zu spielen. Auch im Alter erleichtern gemeinschaftliche Wohnformen laut der Studie ein selbstbestimmtes Leben.

Anmerkung: Am 23. Juni hatte der Landesfamilienrat mit den Fachleuten aus dieser Studie zu einer Fachveranstaltung „Wie Familienwohnen in der Zukunft aussehen kann“ eingeladen. Die Beiträge finden Sie als 4. Punkt in der Anlage.


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Mehr zum Projekt auf der Website der Hochschule Karlsruhe

Projektbericht mit Handlungsempfehlungen

Dokumentation Landesfamilienrat "Familienwohnen in der Zukunft" 23.06.2021