Wo die meisten Alleinerziehenden leben

09/2021

Ob ein Kind bei beiden Elternteilen aufwächst oder nur bei einem, hängt nicht nur von den Charakteren des Vaters und der Mutter ab. Tatsächlich beeinflusst auch das Land, in dem die Familie lebt, die Single-Parent-Wahrscheinlichkeit. In Deutschland gab es 2019 rund 2,6 Millionen Alleinerziehende. Oder anders ausgedrückt: 12 Prozent der unter 18-Jährigen leben in der Bundesrepublik bei nur einem Elternteil. Klingt nach viel? Ist aber tatsächlich weit entfernt vom aktuellen Höchstwert (Grafik):

In den Vereinigten Staaten ist die Quote der Single-Parents-Haushalte mit 23 Prozent fast doppelt so hoch wie in Deutschland.

Im Vereinigten Königreich und in São Tomé und Principe, einem 220.000 Menschen zählenden Inselstaat in Zentralafrika, sind Alleinerziehende ebenfalls alltäglich – in beiden Ländern wächst circa jedes fünfte Kind bei nur einem Elternteil auf. Ganz anders in Mali und Afghanistan: Dort gibt es lediglich 1 Prozent an Alleinerziehenden-Haushalten. Neben der Haushaltssituation spielt auch die Religion eine Rolle dabei, wie hoch die Quote von Alleinerziehenden in einem Land ist.

Je wohlhabender das Land, desto weiter verbreitet das Alleinleben

Gründe dafür, den Nachwuchs alleine großzuziehen, gibt es viele. Die ökonomischen Rahmenbedingungen sind jedenfalls nicht ganz unerheblich: Je wohlhabender das Land, desto weiter verbreitet ist meist das Alleinleben – auch mit Kind. Und die Religion dürfte ebenfalls eine Rolle spielen: Unter Christen ist die Quote der Alleinerziehenden jedenfalls weltweit am höchsten. Eines ist dagegen überall gleich auf der Welt: In der Regel kümmern sich nach einer Trennung vor allem die Mütter um den Nachwuchs. In Deutschland gab es 2019 rund 2,2 Millionen alleinerziehende Mütter, alleinerziehende Väter machen mit knapp 410.000 gerade mal 15 Prozent der hiesigen Ein-Eltern-Familien aus.

Quelle: IWD vom 26.08.2021