Universitätsklinikum Heidelberg untersucht Häufigkeit und Schwere von partnerschaftlicher Gewalt an Männern

07/2021

Die Gewaltbetroffenheit von Männern ist noch immer ein gesellschaftliches Tabu. Dies wird beispielsweise dann deutlich, wenn Männer Hilfe und Beratung in Anspruch nehmen wollen. Aus der kriminalstatistischen Auswertung des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalens zur häuslichen Gewalt für das Berichtsjahr 2020 wird deutlich, dass der Anteil betroffener Jungen und Männer mit 30% keinesfalls gering ist – auch wenn Mädchen und Frauen mit 70% weitaus häufiger von häuslicher Gewalt betroffen sind.

Es ist daher dringend geboten, Beratungs- und Unterstützungsangebote auch für Jungen und Männer bundesweit auszubauen. Erfreulich ist, dass sich die Forschung zunehmend für die Gewaltbetroffenheit von Männern interessiert. So erhebt eine anonyme Fragebogenstudie des Universitätsklinikums Heidelberg Daten zur Häufigkeit und Schwere von partnerschaftlicher Gewalt an Männern. Auch wird untersucht, wie Betroffene mit dem Erlebten umgehen. Das Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg freut sich über Studienteilnehmer. Der Fragebogen steht in insgesamt 12 Sprachen zur Verfügung und wird voraussichtlich bis Ende Dezember zur Datenerfassung geöffnet sein.

Quelle: Bundesforum Männer (BFM) Newsletter Juli 2021


Zum "Lagebild Häusliche Gewalt" des LKA Nordrhein-Westfalen - Berichtsjahr 2020

Zur anonymen Fragebogenstudie des Universitätsklinikums Heidelberg