Umfrage: Nicht einmal jeder vierte Deutsche sieht Bildungssystem positiv
09/2023
Bildung in der Krise: Das deutsche Bildungssystem schneidet laut einer internationalen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos schlecht ab. Lediglich 23 Prozent der Bundesbürger sind der Auffassung, dass Deutschland ein gutes Bildungssystem hat (sehr/ziemlich gut).
44 Prozent der Befragten sehen es als schlecht an (sehr/ziemlich schlecht), jeder Dritte (32%) gibt eine neutrale Wertung ab. In anderen der 29 befragten Länder wie beispielsweise Großbritannien ist das Verhältnis von Zufriedenen und Unzufriedenen fast genau umgekehrt (47% positiv, 24% negativ).
Eine Mehrheit von 57 Prozent der Deutschen ist außerdem der Meinung, dass sich das Bildungssystem seit der eigenen Schulzeit verschlechtert hat (viel/etwas schlechter). Nur jeder Fünfte (19%) sieht eine Verbesserung (viel/etwas besser). Diese negative Wahrnehmung wird auch von Bürgern anderer europäischer Nationen geteilt. So bemängeln beispielsweise 72 Prozent der Franzosen, 59 Prozent der Belgier und 56 Prozent der Niederländer, dass die Qualität der Bildung in ihren Ländern im Vergleich zu ihrer Schulzeit abgenommen hat. Auffällig ist, dass sich Eltern von Kindern, die derzeit eine Schule besuchen, durchweg positiver über das Bildungssystem im eigenen Land äußern als andere Befragte. So sind es in Deutschland 31 Prozent dieser Gruppe (im Vgl. zu 23% gesamt), die die Qualität des Bilddungsystems für sehr gut oder ziemlich gut halten. Allerdings überwiegt auch hier der Anteil der negativen Stimmen leicht (37%), während sich knapp jeder Dritte (31%) neutral mit „weder noch“ äußert.
Auch bei der Frage, ob sich die Qualität des Bildungssystems seit der eigenen Schulzeit verbessert oder verschlechtert hat, fallen die Antworten von Eltern moderater aus als beim Durchschnitt der Befragten. So sieht ein Drittel (32%) eine Verbesserung (viel/etwas besser), 43 Prozent eine Verschlechterung (viel/etwas schlechter) und jeder Fünfte (22%) keine Veränderung.