Umfrage: Mütter fühlen sich stärker belastet als andere Gruppen

01/2023

Mütter fühlen sich in vielen Bereichen offenbar deutlich stärker belastet als andere Bevölkerungsgruppen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von mehr als 5.000 Erwerbstätigen und Arbeitssuchenden hervor, die die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch (25.01.2023) in Düsseldorf veröffentlichte. Demnach lag der Anteil der Mütter, die sich insgesamt stark belastet fühlen, zum Zeitpunkt der Befragung im November bei knapp 30 Prozent – und damit höher als der Durchschnittswert aller Befragten von rund 22 Prozent.

Insgesamt 40 Prozent der Mütter gaben an, ihre finanzielle Situation als stark belastend zu empfinden; im Durchschnitt aller Befragten taten dies 27 Prozent. Außerdem sagten 34 Prozent der Mütter, sie hätten überhaupt kein Vertrauen in die Bundesregierung. Im Oktober 2021 lag dieser Wert noch bei 16 Prozent.

„Die befragten erwerbstätigen oder arbeitssuchenden Mütter sind deutlich unzufriedener mit dem Krisenmanagement als der Rest der Bevölkerung“, sagte Studienleiterin Bettina Kohlrausch. Die Politik habe lange ignoriert, dass in der Gesellschaft nicht nur Erwerbsarbeit, sondern auch Sorgearbeit geleistet werden müsse – und die bleibe hauptsächlich Sache der Frauen.

Die finanzielle Belastung der Mütter bezeichnete die Soziologin als Alarmzeichen. „Denn finanzielle Probleme und Armut insbesondere von Müttern sind ja besonders eng verbunden mit der Armut von Kindern und Jugendlichen.“


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