Studie der Hochschule Koblenz: Wenn Eltern ihre Kinder misshandeln

05/2018

Zu viele Fälle, zu wenig Personal, schlechte Ausstattung: Viele Jugendämter sind für den Kampf gegen Misshandlung zu schlecht ausgestattet. Eine Studie macht das Ausmaß der Defizite deutlich.

13.355 Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) in Deutschland sind bei den Jugendämtern angestellt – und etlichen von ihnen fehlt es an Zeit, Wissen, Raum und oftmals auch Erfahrung. Das belegt eine repräsentative Studie der Sozialwissenschaftlerin und Politologin Kathinka Beckmann. Die Professorin an der Hochschule Koblenz hat deutschlandweit 652 Mitarbeiter der Allgemeinen Sozialen Dienste befragt.

Das Ergebnis ist erschreckend, denn die Studie zeigt: Sozialarbeiter in deutschen Jugendämtern können Kinder und Familien oft nicht so helfen, wie es nötig wäre. Daher misslinge der Kinderschutz, sagt Beckmann. Misshandlung beginnt bei der Ohrfeige

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2016 rund 22.000 Kinder und Jugendliche von Familienmitgliedern körperlich und psychisch misshandelt, teilweise sogar sexuell. Misshandlung beginne schon bei der Ohrfeige oder dem Klaps auf dem Po, sagt Rainer Becker von der Deutschen Kinderhilfe, die die Studie der Hochschule Koblenz finanziert hat.


Studie und weiterw Hintergrundinformationen Von Petra Boberg und Frederik von Castell