Stay home: Die große Sorge vor mehr häuslicher Gewalt

04/2020

Um das Coronavirus auszubremsen, sollen die Menschen zu Hause bleiben. Experten und Politiker sind alarmiert.

Schulen und Kitas sind zu, Eltern und Kinder bleiben zu Hause: In der Corona-Krise wächst die Sorge vor häuslicher Gewalt und Missbrauch. Die Opferschutzorganisation Weißer Ring warnt, man müsse „mit dem Schlimmsten rechnen“. Aus anderen Ländern gibt es schon Belege dafür, dass vor allem für Frauen und Kinder das Risiko in den eigenen vier Wänden steigt, wenn soziale Kontrolle wegfällt und Familien – oft auf engem Raum – auf sich gestellt sind. Beispiele dafür nennt die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejcinovic Buric. Berichte aus Frankreich zeigten etwa, dass viele Frauen keine Notrufstellen anrufen könnten. Bei den Hilfe-Telefonnummern gingen gut viermal weniger Anrufe ein als normalerweise. Dafür hätten Sofortnachrichten im Internet an Hilfsorganisationen in ganz Europa zugenommen. Das könne bedeuten, dass Täter ihre Opfer davon abhalten, telefonisch Hilfe zu suchen. In Dänemark habe man beobachtet, dass die Zahl der Frauen gestiegen sei, die Zuflucht in einem Frauenhaus suchten.