Statistik: Sechs Millionen Alte leben allein

09/2021

Wiesbaden. Die Zahl der allein lebenden älteren Männer und Frauen in Deutschland steigt. So wohnten im vergangenen Jahr rund 5,9 Millionen Menschen ab 65 Jahren alleine. Das ist etwa jeder Dritte (34 Prozent) in dieser Altersgruppe, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. 20 Jahre zuvor waren es demnach noch 5,1 Millionen Menschen gewesen.

Wenn Partner sterben, bleiben Senioren oft allein zurück. Doch das bedeutet nicht gleich Einsamkeit.  „Wenn Partner oder Partnerin sterben, bleiben viele ältere Menschen allein zurück. Das ist der Hauptgrund dafür, dass mit zunehmendem Alter der Anteil der Alleinlebenden steigt“, erklärten die Statistiker. So hätten in der Altersgruppe 65 plus noch fast zwei Drittel (62 Prozent) angegeben, einen Partner oder eine Partnerin zu haben. Bei den über 85-Jährigen sei es nur noch gut ein Drittel (34 Prozent).

(dpa). Julia Simonson vom Zentrum für Altersfragen betonte: „Alleine zu leben bedeutet nicht gleich Einsamkeit.“ So habe der Anteil der älteren Menschen, die eine freiwillige Tätigkeit ausübten, zugenommen. „Viele sind ganz mobil und ganz aktiv. Über sie muss man sich weniger Sorgen machen“, so Simonson. Aber dann gebe es auch diejenigen mit weniger Kontakten, die gesundheitlich eingeschränkter seien. „Ihnen müssen Angebote gemacht werden, damit sie nicht nur alleine zu Hause sitzen.“