Sparkurs der Bundesregierung verschärft die Lage für Familien. Landesfamilienrat für Erhalt der Familienerholung

08/2023

Pressemitteilung Stuttgart, 08.08.2023: Im Juli hat die Bundesregierung ihren Haushaltsplan für 2024 vorgestellt. Darin wurde der Sozialhaushalt um 25 Prozent gekürzt. Die Einsparungen betreffen auch viele familienunterstützende Angebote. Dazu gehören beispielsweise die Kindergrundsicherung oder die Mehrgenerationenhäuser mit ihrem unverzichtbaren Angebot für alle Generationen im Quartier. Besonders hart würde es die Familienerholung und auch die Müttergenesung treffen, denn hier soll die Bauförderung offenbar komplett gestrichen werden.

Der Landesfamilienrat warnt an dieser Stelle davor, wichtige Angebote der Armutsprävention, der Entlastung und Gesundheitsförderung für Kinder und Familien kaputt zu sparen.

Baden-Württemberg hat sich, anders als viele andere Bundesländer, schon vor einigen Jahren aus der direkten Förderung der Familienerholung zurückgezogen. Familien mit geringen Mitteln erhalten seit 2005 keine individuellen Zuschüsse mehr für Familienferien. Weil die Träger der noch bestehenden Häuser den zusätzlichen Wegfall der Bundesmittel nicht auffangen können, werden nun viele Häuser aufgeben müssen.

„Angesichts der schwierigen Situation, in der sich viele Familien nach der Corona-Pandemie befinden, angesichts der weltpolitischen Krisenlage oder der gestiegenen Preise, ist der Rotstift ausgerechnet in diesem Bereich völlig unverständlich“, sagt dazu Christel Althaus, die Vorsitzende des Landesfamilienrates Baden-Württemberg. Sollten die Kürzungen wie vorgeschlagen beschlossen werden, trifft es genau die Familien, die es bereits jetzt am schwersten haben: Mütter und Väter, deren gesundheitliche Situation durch Erziehungs- und Pflegeverantwortung stark belastet ist oder Kinder und Familien in Armutslagen, die sich sonst keinen Urlaub leisten können. Einer aktuellen Studie zufolge, haben 42 Prozent der Alleinerziehenden kein Geld für einen einwöchigen Urlaub.

„Es gibt immer mehr Familien, die sich keinen Urlaub und damit keine Erholungszeit leisten können, oder die in anderen belastenden Situationen stecken. Familienferien bedeuten, eine unbeschwerte Zeit miteinander zu verbringen, in der sich die Eltern den Kindern widmen um den Alltag für ein paar Tage hinter sich lassen können – gerade das unterstützt Familien darin, gesund zu bleiben und ihren Aufgaben gerecht werden zu können“, so Althaus weiter.

Der Landesfamilienrat fordert die Bundesregierung dazu auf, die Kürzungen in diesem Bereich zurückzunehmen und appelliert an das Land, seinen Einfluss auf die Bundespolitik geltend zu machen. „An der Familie, an ihrer und damit auch an der gesellschaftlichen Stabilität zu sparen, ist definitiv der falsche Weg und der falsche Zeitpunkt ist es auch“, so Althaus abschließend.

 


PM "Kürzungen im Bundeshaushalt" 8. August 2023

SWR am 8.8.2023 Landesfamilienrat kritisiert mögliche Sozialkürzungen

Haushaltsplan Bund 2024, Einzelplan 17

Überblick über Kürzungen im Bundeshaushalt, Liga FW