pro familia: Hoher Beratungsbedarf aufgrund finanzieller Notlagen

10/2022

Stuttgart, 17.10.2022. Laut Paritätischem Armutsbericht 2022 lag die Armutsquote in Deutschland im Jahr 2021 bei 16,6 Prozent und damit auf einem neuen Höchststand. Erwartbar ist, dass sich diese Situation aufgrund der aktuellen Inflation weiter verschärfen wird. Das spiegelt sich auch in den Beratungszahlen von pro familia wieder. 

„Die Anfragen nach Beratungen zu sozialen Hilfen bewegen sich seit Jahren auf hohem Niveau,“ so Gudrun Christ, Landesgeschäftsführerin von pro familia Baden-Württemberg. Neben kinderreichen Familien seien Alleinerziehende in besonderem Maße von Armut bedroht. „pro familia unterstützt hier im Rahmen des Schwangerschaftskonfliktgesetzes durch unentgeltliche Beratungen zu Fragen sozialer Unterstützungsmöglichkeiten wie Kindergeld, Kinderzuschlag, Wohngeld und anderen Sozialleistungen.“ Für Schwangere und auch Familien in wirtschaftlicher Not gebe es verschiedene Hilfsmöglichkeiten durch Bundes- und Landesstiftungen, aber auch regionale Unterstützungsangebote, die über anerkannte Schwangerenberatungsstellen beantragt werden können. Im Jahr 2021 wurden landesweit insgesamt 3165 Stiftungsanträge über pro familia gestellt.

Dass Armut auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Gesundheitsvorsorge Betroffener hat, ist hinreichend belegt. Dieser Zusammenhang beziehe sich auch auf sexuelle und reproduktive Rechte und Gesundheit, bemerkt Gudrun Christ: „Der internationale Tag zur Beseitigung der Armut ist auch ein Anlass, sich diese Zusammenhänge zu vergegenwärtigen. So darf beispielsweise das Menschenrecht auf Verhütung nicht am Geld scheitern.“ pro familia fordert deshalb seit Jahren, die Kostenübernahme für alle Verhütungsmittel und -methoden zur Familienplanung und die hierfür gegebenenfalls notwendigen ärztlichen Leistungen für alle Menschen über die Krankenkassen sicherzustellen.

 


PM profamilia vom 17.10.2022