NRW: Familienzentren an Grundschulen entwickeln!
09/2023
CDU und Grüne in NRW planen den Ausbau von Familienzentren an Grundschulen. Es wäre ein Riesenschritt auf dem Weg zur Bildungsgerechtigkeit, dieses Vorhaben mit dem zukunftsweisenden Reformprojekt der Primus-Schule zu verbinden.
Angefangen hatte alles 2014 mit der Entstehung des ersten Familiengrundschulzentrums in Gelsenkirchen, das die Wübben Stiftung zusammen mit der Kommune aus der Taufe gehoben hat. Nachfolgend sind dort als Modellprojekt von Kommune und Stiftung vier weitere Zentren an bestehenden Grundschulen errichtet und erfolgreich erprobt worden. Dies hat andere Kommunen in NRW dazu bewogen, sich auch auf den Weg zu machen und ähnliche Konzepte zu entwickeln. 2019 haben sich zehn Kommunen zusammen mit der Wübben Stiftung und der Auridis Stiftung zur „Initiative Familiengrundschulzentren NRW“ zusammengeschlossen, um Erfahrungen und Wissen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. Inzwischen sind 34 Kommunen mit mehr als 150 Einrichtungen Teil der Initiative.
Verstärkung der kommunalen Präventionskette: Die Idee der FGZ geht davon aus, dass bei dem besonders engen Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg in Deutschland die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Grundschule und Familien in erschwerten Lebenslagen gestärkt werden muss. Familienzentren an Grundschulen sind an das Konzept der Familienzentren an Kitas angelehnt, die ihr Bildungs- und Betreuungsangebot für Kinder um Familien- und Beratungsangebote ergänzt und ausgeweitet haben. FGZ greifen auf die Familienorientierung, die sich im Kitabereich bewährt hat, zurück und führen sie im Grundschulbereich fort. Sie versprechen sich davon eine Verstärkung der kommunalen Präventionskette im Grundschulbereich.
FGZ verstehen sich als Brückenbauer zwischen Schule und Elternhaus und fördern auch die Kontakte der Eltern untereinander durch niederschwellige Angebote. Als sozialräumliche Knotenpunkte bündeln sie Beratungsangebote und unterstützen Eltern in Bildungs- und Erziehungsfragen. Sie vernetzen Grundschulen mit Kitas und weiterführenden Schulen und unterstützen Kinder und Eltern bei den Übergängen.
Anmerkung LFR: ‚Familienzentren an Grundschulen‘ könnte auch in Baden-Württemberg ein wichtiger Bestandteil der Familienförderstrategie, mindestens aber der Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut sein. Dazu müsste dann ein enger Schulterschluss mit dem Kultusministerium erfolgen.