Mehr als ein Viertel der 10- bis 16-Jährigen attestiert sich Lernrückstände

07/2021

Telekom-Stiftung mit zweiter Umfrage zum Lernverständnis von 10- bis 16-Jährigen – 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen nehmen selbst große Lernrückstände wahr – Selbständigkeit und Selbstorganisation haben sich verbessert – Corona hat Bildungsunterschiede deutlich gemacht – Schule hat als Lernort an Bedeutung gewonnen.

Mehr als ein Viertel der Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren in Deutschland attestiert sich selbst große Lernrückstände als Folge der Corona-Pandemie. Allerdings versuchen längst nicht alle davon, den Stoff aktiv aufzuholen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung hervor. Sie zeigt auch, dass die meisten Schülerinnen und Schüler mit dem Lernen während der Corona-Pandemie gut zurechtgekommen sind, persönliche Kompetenzen wie Selbstorganisation und Zeitmanagement sogar verbessert haben. Die große Mehrheit (93 Prozent) will aber dennoch in Zukunft lieber wieder täglich oder überwiegend zur Schule gehen und dort lernen, was die Lehrkräfte vorgeben. Für die Erhebung befragten die Meinungsforscher im März und April 2021 rund 1.000 Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zehn und rund 500 Eltern dieser Altersgruppe.

58 Prozent der befragten 10- bis 16-Jährigen empfanden das Lernen zu Hause als gut oder sogar sehr gut. Dabei urteilten Gymnasiasten tendenziell positiver als Haupt-, Real- oder Gesamtschüler. Auch fällt die Bilanz derjenigen, die sich selbst für gute Schüler halten, besser aus als die derer, die nach eigener Aussage eher durchschnittliche oder weniger gute Leistungen bringen. „Dies bestätigt die von Experten geäußerte Vermutung, dass Corona das Ungleichgewicht zwischen den besseren und schlechteren Lernern zu Ungunsten der Schwächeren verstärkt hat“, erklärt Dr. Thomas de Maizière, Vorsitzender der Telekom-Stiftung zu den Ergebnissen. „Hier gilt es nun Angebote zu schaffen, die es möglichst vielen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, Defizite aufzuholen. Solche Angebote müssen nicht nur von Schulen kommen. Auch Bibliotheken, Jugendhäuser oder Vereine sollten sich hier mit ihren Konzepten wirkungsvoll einbringen.“


Weiterlesen in "bildungsklick", 8.7.2021