Landesfamilienrat: Entlassung von Lehrkräften vor den Sommerferien ist fatale Sparpolitik

07/2018

Der Landesfamilienrat Baden-Württemberg fordert das Land auf, die Praxis der Befristung und der Sommerentlassungen zu beenden und schulische Bildung personell verlässlicher und zukunftssicher zu machen. Der Landesfamilienrat BW kritisiert, dass befristete Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis auch in diesem Jahr wieder zu Beginn der Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Trotz Lehrkräftemangels, Unterrichtsausfalls und der Überbeanspruchung der Lehrerinnen und Lehrer werden viele Stellen befristet. Mehr als 3.000 Lehrerinnen und Lehrer werden in Baden-Württemberg zwischen den Schuljahren entlassen und die Kosten in die Arbeitslosenversicherung verschoben.

„Baden-Württemberg nimmt hier einen unrühmlichen Spitzenplatz in der Bundesrepublik ein“, sagt dazu Christel Althaus, die Vorsitzende des Landesfamilienrates. „Das Land mag damit zwar Millionen sparen, es setzt aber mit solchen Befristungen und der Praxis der Sommerentlassungen fatale Zeichen und das ausgerechnet in Zeiten des Lehrermangels und der chronischen personellen Unterausstattung der Regelschulen.“

Der Landesfamilienrat fordert das Land daher auf, diese Praxis zu beenden und schulische Bildung personell verlässlicher und zukunftssicher zu machen. Kinder und Jugendliche brauchen Zukunftsperspektiven durch Förderung, Bildung und Ausbildung. Gute Bildung steht für gerechte Teilhabechancen und ist der beste Schutz vor späteren Armutsrisiken. Der Zustand vieler Schulen – personell wie sächlich – zeugt aber oft vom Gegenteil. Der Landesfamilienrat BW wertschätzt ausdrücklich die Arbeit von Pädagoginnen und Pädagogen an den Schulen des Landes. Er zeigt sich aber wegen der Personalpolitik der Kultusverwaltung an dieser Stelle besorgt, nicht zuletzt, weil auch junge Lehrerinnen und Lehrer verlässliche Beschäftigungsbedingungen und Sicherheit für ihre Lebens- und Familienplanung brauchen


Pressemitteilung 17.07.2018