Landesfamilienrat: Corona-bedingte Belastungen von Familien mildern – 4 Vorschläge für eine kindgerechte Familienpolitik

05/2020

Die Verbreitung des Coronavirus hat unser Alltagsleben grundlegend verändert. Das gilt insbesondere für Familien mit Kindern. Ihre Tagesabläufe wurden völlig durcheinandergeworfen. Was für Eltern vor allem eine Frage des Managements und der Kräfteeinteilung ist, hat bei Kindern eine für das Leben grundsätzliche Dimension: Kontakte zu Gleichaltrigen sind nahezu unmöglich, was für Einzelkinder faktisch eine Isolierung von anderen Kindern bedeutet. Auch viele vertraute Erwachsene sind für sie nicht mehr greifbar – die Großeltern, die Tagesmutter, Erzieher/innen, Lehrer/innen oder Trainer/innen sind zumindest physisch plötzlich aus ihrem Leben verschwunden. Gerade für kleinere Kinder ist das schwer zu verkraften. Dafür sind in vielen Fällen die Eltern präsenter, wenn sie im Home-Office arbeiten, für die Kinderbetreuung freigestellt wurden oder in Kurzarbeit sind. Eine idyllische Familienzeit ist dies allerdings nicht. Gestresste Eltern im Home-Office, die sich zwischen Videokonferenzen, Essen zubereiten, Telefonaten und Kinderbetreuung aufreiben, sind trotz Anwesenheit oft viel weniger für ihre Kinder erreichbar als Eltern im regulären Feierabend. Das Missverständnis, Home-Office ermögliche gleichzeitig die Betreuung der eigenen Kinder, ist leider auch in der Politik und bei Arbeitgebenden weit verbreitet. Nicht selten geraten Eltern dadurch an ihre physischen und psychischen Grenzen.

Der Landesfamilienrat Baden-Württemberg hat gemeinsam mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie (Bund), eine kleine Analyse der gegenwärtigen Belastungen für Kinder und Familien erstellt und Vorschläge zur Abhilfe gemacht.


Landesfamilienrat Baden-Württemberg und Evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie (Bund): Analyse der gegenwärtigen Belastungen für Kinder und Familien