LAKA BW fordert das Landesparlament zu mehr Vielfalt auf, nicht nur bei der Geschlechterfrage
07/2020
Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA BW) fordert das Landesparlament zu mehr Vielfalt auf, nicht nur bei der Geschlechterfrage Der 30.06.2020 ist ein wichtiger Tag in der Geschichte der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen in Deutschland. Heute tritt in Brandenburg das erste deutsche Paritätsgesetz in Kraft. Es ist ein Gesetz, das dafür sorgen soll, dass mehr Frauen in den Parlamenten vertreten sind. Das Gesetz schreibt den Parteien vor, dass sie auf den Wahllisten Frauen und Männer im Wechsel nominieren sollen. Wenn sie das nicht tun, ist die Liste ungültig. Ähnliche Gesetze sind in anderen Bundesländern in Arbeit, auch für den Bundestag gibt es bereits Vorschläge dafür. Leider ist das baden-württembergische Landesparlament von allen Parlamenten Schlusslicht mit nur 25 Prozent Frauenanteil! „Für uns ist das Gesetz in doppelter Hinsicht wichtig“, sagt der Vorsitzende Dejan Perc, „wenn man nämlich bedenkt, dass wir bei einem Frauenanteil in unserer Bevölkerung von über 50 Prozent und einem Frauenwahlrecht seit 100 Jahren immer noch eine Unterrepräsentanz haben, dann möchte ich mir nicht ausmalen, wie lange wir brauchen werden, bis sich unsere gesellschaftliche Vielfalt in unserem Parlament widerspiegelt.“ Wir fordern die Parteien auf, jetzt für mehr Vielfalt in ihren eigenen Reihen zu sorgen und nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten Ausschau zu halten, nicht nur bei der Geschlechterfrage. Nächstes Jahr sind Landtags- und Bundestagswahlen. Stuttgart, 30.06.2020