Kinder in der Corona-Pandemie – 20 Jahre Recht auf gewaltfreies Aufwachsen

05/2020

Stuttgart, 30.04.2020. Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30.04.2020 befürchtet der Kinderschutzbund Landesverband Baden-Württemberg, dass das Kinderrecht auf gewaltfreie Erziehung in der Corona-Pandemie gefährdet ist.

Neben dem generellen Bedarf nach konsequenten Maßnahmen zur Verhütung von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche besteht aktuell das Risiko einer Gewaltzunahme: „Insbesondere während der aktuellen Corona Pandemie darf die Politik das Risiko der verdeckten Gewalt gegen Kinder nicht aus den Augen verlieren. Schließlich ist durch die Reduzierung von Kita- und Schulbetrieb die soziale Aufmerksamkeit geringer geworden. Wir vermuten, dass die Überforderung bei Eltern zunehmen wird, dass alle Familienmitglieder unter dem erhöhten Stress leiden und einige Kinder mehr Gewalt erleben und Misshandlungen erfahren. In den nächsten Wochen wird es besonders wichtig sein, den Kontakt von pädagogischem Personal mit den Eltern und Kindern herzustellen und zu pflegen, sagt Geschäftsführerin Julia Wahnschaffe.

Die Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie werden vom Kinderschutzbund ausdrücklich unterstützt. Dennoch zeigen sich Kinderschützerinnen und Kinderschützer in ganz Deutschland befremdet darüber, dass über die Aufnahme des Spielbetriebs der Bundesliga oder die Eröffnung von Möbelhäusern engagiert diskutiert wird, während die Bedürfnisse von Kindern und ihren Familien nur eine untergeordnete Rolle spielen.


Pressemitteilung vom 30.04.2020