Gleichstellung am Arbeitsmarkt braucht mehr als öffentliche Kinderbetreuung

10/2023

Eine Studie von Ökonominnen der Universitäten Passau und Potsdam zeigt: Kinderbetreuung ermöglicht es Müttern, nach der Geburt schnell in den Beruf zurückzukehren. Doch für Karrieresprünge reicht eine schnellere Rückkehr nicht.

Elternschaft hat schwerwiegende finanzielle Folgen. Gezeigt hat dies unter anderem die US-Ökonomin Claudia Goldin, die für ihre Forschung zu geschlechtsspezifischen Unterschieden am Arbeitsmarkt den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis erhalten hat. Die Wissenschaft hat dafür den Begriff „Child Penalty“ geprägt, die Abstrafung fürs Elternsein. Nach aktuellem Stand trifft diese vor allem die Mütter, weniger die Väter. In Deutschland ist das Phänomen besonders ausgeprägt. Mit ein Grund ist, dass viele Frauen nach der Geburt von Kindern Teilzeit in den Beruf zurückkehren und zu Hause mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten.

Ökonominnen der Universitäten Passau und Potsdam haben untersucht, ob der Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren diese langfristigen Folgen mindern kann. Schließlich könnte eine schnellere Rückkehr an den Arbeitsmarkt die Chance eines beruflichen Aufstiegs erhöhen. Doch tatsächlich finden die Ökonominnen keinen solchen Effekt. „Öffentliche Kinderbetreuung – so wie sie aktuell in Deutschland ausgestaltet ist – hilft, um schnell wieder in den Beruf zurückkehren zu können. Aber sie stößt an ihre Grenzen, wenn es um die Karriere der Mütter geht“, fasst Geske Rolvering von der Universität Passau das Ergebnis zusammen. Rolvering ist Doktorandin am Lehrstuhl für Public Economics. Die Studie, die sie gemeinsam mit Katrin Huber von der Universität Potsdam verfasst hat, ist Teil ihrer kumulativen Dissertation.

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"bildungsklick" vom 13.10.2023