Gibt es wieder mal ein Rollback?

05/2020

Frauen haben sich in der Geschichte mühsam gleiche Rechte und Chancen erkämpft. Derzeit sind sie wieder die Lückenbüßerinnen der Familien.

Konfrontiert mit den erschreckenden Bildern aus Italien und steigenden Corona-Zahlen im Inland prasselten seit März unversehens eine Reihe von Notverordnungen auf uns nieder, die das wirtschaftliche, kulturelle und private gewohnte Leben außer Kraft setzten. Rechtlich abgesichert durch das Infektionsschutzgesetz schlossen Kitas, Schulen, kulturelle und sportliche Einrichtungen, Gaststätten und Gewerbebetriebe. Die große Mehrheit der Einwohner und Einwohnerinnen Deutschlands akzeptierte die Einschränkungen mehr oder weniger vorbehaltlos. In den ersten Wochen nach dem Shutdown halfen satirische Filmchen über die Nutzung von Klopapier, die Informationen des Robert Koch-Instituts und unzählige Diskussionsrunden im Fernsehen (mit Sicherheitsabstand) über den Schock hinweg. Staatliche wirtschaftliche Hilfspakete mit Summen, die man sich nicht mehr konkret vorstellen kann, versprachen die wirtschaftlichen Folgen zu mildern. Gespräche über die neue Langsamkeit oder doch besser den neuen Stress im Homeoffice, über die erwachende Menschlichkeit oder vielleicht doch eher über Hamsterkäufe wurden alltäglich. Rasch intensivierte sich die Debatte über die sich abzeichnende (oder doch nicht?) Wirtschaftskrise. Erstaunlich leise blieb die Kritik an den Lasten, die den Familien und in diesen mehrheitlich den Frauen auferlegt wurden.


Ganzen Artikel von Prof. Dr. Sylvia Schraut im Newsletter der Akademie DRS