Friedrich-Ebert Stiftung: Gerecht, sozial und krisenfest – Reformvorschläge für das Elterngeld

05/2022

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich gesellschaftliche Vorstellungen von Elternschaft gewandelt – auch die Familienpolitik setzte immer wieder neue Impulse für mehr Partnerschaftlichkeit in der familiären Arbeitsteilung. Mit der Einführung des Elterngeldes 2007 ist politisch und gesellschaftlich viel Veränderung angestoßen worden – dennoch bleibt 15 Jahre später reichlich Raum für weitere Verbesserungen.

Die vorliegende Analyse zeigt, dass wir trotz alle Errungenschaften auch 2022 von einer egalitären Arbeitsteilung und gleichberechtigten Nutzung des Elterngeldes weit entfernt sind. Weniger als die Hälfte aller Väter nehmen in Deutschland das Elterngeld in Anspruch – und belassen es ganz überwiegend bei zwei Monaten, das „12+2“-Modell besteht daher weiterhin.

Gender-Pay-Gap, Gender-Care-Gap, soziale Ungleichheit – die Studie zeigt anschaulich, wie stark bestehende gesellschaftliche Strukturen verwoben sind. Praxisnah werden vielschichtige Lösungsoptionen aufgezeigt, um das Potenzial des Elterngeldes als Instrument einer feministischen und an Geschlechtergerechtigkeit orientierten Familienpolitik weiter auszuschöpfen. Die vier Reformschwerpunkte liegen in den Bereichen „Mehr Partnerschaftlichkeit“, „Intensivere Väterbeteiligung“, „Soziale Gerechtigkeit“ und „Krisenfestes Elterngeld“.

Die Reformvorschläge der Studie sind vielschichtig und unterschiedlich umsetzbar: Die in jedem Schwerpunkt vorgestellten Level „Bronze“ oder „Silber“ sind Reformvorschläge mit vergleichsweise geringerer Komplexität und Reichweite, die unkomplizierter und kurzfristiger realisierbar sein werden. Gerade die Möglichkeit, Reformideen aus dem Bronze-, Silberoder Goldlevel gegebenenfalls zu kombinieren, befördert ein politisches Gestalten auch mit unterschiedlicher Reichweite und differenziertem Zeithorizont.

Die Studie wird bei einer Online-Veranstaltung am 8. Juni 2022, 17.00 – 18.30 Uhr via Zoom vorgestellt. Anmeldemöglichkeiten s.u.

 


Download Studie: Reformvorschläge für die Ausgestaltung des Elterngeldes

Zur Anmeldung und Programm am 8.6.2022