FDP will radikalen Umbau aller familienbezogenen Leistungen

12/2018

Mit einem radikalen Umbau aller familienbezogenen Leistungen will die FDP die Debatte um Kinderarmut neu beleben. Einstimmig habe die Bundestagsfraktion das Konzept eines sogenannten Kinderchancengeldes verabschiedet, berichtet die „Welt“ (Montag). „Wir wollen Kinder in den Mittelpunkt der familienpolitischen Förderung stellen, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft“, sagte der familienpolitische Sprecher der Fraktion, Grigorios Aggelidis. Um Kindern Chancengerechtigkeit durch Bildungszugang und gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen, seien die familienpolitischen Leistungen aktuell viel zu unübersichtlich und bürokratisch. Im Kinderchancengeld sollen alle bisherigen kinderbezogenen Leistungen gebündelt werden, also Kindergeld, Kinderzuschlag, Wohngeld, Sozialgeld, Unterhaltsvorschuss und Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Eine zentrale Kontaktstelle der Familienkasse soll das Geld auszahlen. Die neue Leistung soll laut FDP aus drei Säulen bestehen: einem Grundbetrag, einem Flexibetrag und einem Chancenpaket. Den Grundbetrag erhalten demnach alle Familien, unabhängig von ihrem Einkommen. Der Flexibetrag hingegen hängt vom Einkommen der Eltern ab und vereint alle bisherigen kindbezogenen Sozialleistungen. Das Chancenpaket schließlich soll bedürftigen Kindern über einen digitalen Zugang unbürokratischen Zugriff auf Bildungs- und Teilhabeangebote wie Sportverein, Musikunterricht oder Nachhilfe sichern. (KNA, 4.12.2018)