Familie weiterdenken „Ein Kind – zwei Eltern? Vielfalt von Elternschaft“
11/2021
Wie wir über Elternschaft denken, welche Bedeutungen wir ihr zuschreiben, wie wir als Gesellschaft mit ihr umgehen – alle diese Dinge unterscheiden sich erheblich je nach Zeit und Ort. In unserer Zeit und an den von der europäischen Aufklärung geprägten Orten ist selbstverständlich: die Unterscheidung von Sexualität als intimes Handeln und Zeugung als biologischer Prozess und zunehmend selbstverständlicher: die selbstbestimmte Herstellung von Familie ungeachtet des biologischen Geschlechts der beteiligten Eltern.
Familiale Wirklichkeit und Elternschaft unterliegen einem kulturellen Wandel. Die tatsächlich ausgeübte Elternschaft, die faktische, also tuende und machende, also familiale Elternschaft wird zunehmend verstanden, ohne dass sie auf die biologischen Abhängigkeiten des Lebens zurückgeführt werden kann. Neben der biologischen und sozialen Einheit von Mutter, Vater und Kind entstehen neue Strukturen von Elternschaft. Eltern in ihrer sozialen, das heißt in ihrer kulturellen Bedeutung beschränken sich in ihrer Stellung zueinander weder auf bestimmte natürliche Geschlechter noch auf eine bestimmte Anzahl und: sie sind nicht beliebig in der umfassenden Verantwortung für die Erziehung des Kindes.
Der Text aus dem Bildungsmagazin der KEG 05/2021 ist eine Kurzfassung ohne Zitat- und Literaturnachweise von: Bernd Eggen (2019): „Ein Kind – zwei Eltern? Vielfalt von Elternschaft“, Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg,