Erwerbstätige Arme in Deutschland

06/2018

Berlin: (hib/CHE) Im Oktober 2017 waren 1,16 Millionen Erwerbstätige auf Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) angewiesen. Das entspricht einem Anteil von 27 Prozent aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten (ELB). 1,08 Millionen waren abhängig beschäftigt und 89.000 Personen waren selbständig tätig. Rund die Hälfte von ihnen lebte in einer Bedarfsgemeinschaft mit Kindern. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/2804) – zur Lektüre empfohlen – auf eine Kleine Anfrage (19/2211) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Für Millionen von Erwerbstätigen reicht ihre Erwerbsarbeit nicht aus, um davon leben zu können. Deutschland verzeichnet im EU-Vergleich den höchsten Zuwachs an Armut trotz Erwerbstätigkeit. Im Dezember 2017 waren über eine Million

oder 27 Prozent der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende erwerbstätig. Das kann verschiedene Gründe haben. Wenn Kinder im Haushalt zu versorgen sind oder nur in Teilzeit gearbeitet wird, reicht das erzielte Erwerbseinkommen oft nicht aus, um die Familie existenzsichernd zu versorgen.


Drucksache 19/2804

Drucksache 19/2211

Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt