Elternzeit und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt

12/2024

Es gibt bislang nur wenige Informationen darüber, wie sich die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter auf ihren beruflichen Erfolg auswirkt. Eine kürzlich veröffentlichte empirische Studie liefert nun Ergebnisse für Deutschland. Die Untersuchung zeigt, dass Väter auf dem Arbeitsmarkt nicht diskriminiert werden, wenn sie bis zu zwei Monate Elternzeit nehmen. Entscheiden sie sich jedoch für eine längere Elternzeit, hängt ihr beruflicher Erfolg davon ab, ob sie in einem Berufsfeld tätig sind, in dem Männer dominieren. In solchen Berufen ist eine Diskriminierung messbar.
Anders sieht es in sogenannten „genderneutralen“ Berufen oder in Arbeitsbereichen aus, in denen überwiegend Frauen tätig sind: Hier hat eine längere Elternzeit der Väter keine negativen Auswirkungen auf ihren weiteren beruflichen Werdegang.
Die Autorinnen der Studie kommen insgesamt zu dem Ergebnis, dass Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt stärker durch das Geschlecht geprägt ist als durch die Inanspruchnahme von Elternzeit. Diese geschlechtsspezifische Diskriminierung basiert häufig auf normativen Vorstellungen über traditionelle Geschlechterrollen. Als Maßnahmen empfehlen die Autorinnen daher, die Beteiligung von Vätern an der Care-Arbeit zu fördern und sie zu normalisieren. Dazu gehört, Väter aktiv dazu zu ermutigen, Elternzeit zu nehmen.

Das discussion paper des IZA können Sie mit dem folgenden link herunterladen:


Link zum Download des discussion paper "Partental leave an discrimination in the labor market"