Digitale Spaltung innerhalb der älteren Generation. Veröffentlichung der SIM-Studie 2021 zur Mediennutzung von Personen ab 60 Jahren

03/2022

Digitale Spaltung innerhalb der älteren Generation. Veröffentlichung der SIM-Studie 2021 zur Mediennutzung von Personen ab 60 Jahren in Deutschland
Menschen der älteren Generation unterscheiden sich deutlich, was den Zugang zu und die Nutzung von digitalen Medien betrifft. 81 Prozent der Personen ab 60 Jahren sind zumindest selten online. Doch sinkt der Anteil der Onlinerinnen und Onliner deutlich mit steigendem Alter. Bei den Personen ab 80 Jahren ist jede/-r Zweite online, in der Altersgruppe ab 85 Jahren sind dann allerdings knapp zwei Drittel nicht oder zumindest nicht selbstständig in der digitalen Welt unterwegs. Die Nicht-Nutzung wird vor allem mit einem fehlenden Bedarf begründet, bspw. weil die klassischen Kommunikations- und Informationsmedien als ausreichend angesehen werden oder ein persönlicher Mehrwert nicht erwartet wird. Aber auch Sicherheitsfragen und mangelnde Unterstützung sind als Hinderungsgründe relevant. Zwei Fünftel der Offlinerinnen und Offliner trauen sich die Nutzung des Internets nicht zu.

Obwohl das Internet bei vielen älteren Personen bereits Teil des Alltags ist, gibt es weiterhin große Defizite und Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Geräten. Nur etwa jede vierte Person attestiert sich gute oder sehr gute Kenntnisse im Umgang mit einem Computer / Laptop oder dem Internet (je 24%), noch geringer wird die eigene Kompetenz bei Smartphone (22 %) oder Tablet (17 %) eingeschätzt. Nach Schulnoten betrachtet, geben sich die Befragten im Durchschnitt die Note 3,8 für die Smartphonekompetenz. Dies zeigt den enormen Bedarf an weiteren, kontinuierlichen und nachhaltigen Bildungsangeboten für ältere Menschen. Die Angaben geben aber auch einen Hinweis darauf, dass diese digitalen Geräte und Medien Defizite in der Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit für diese Zielgruppe aufweisen.

Mit der Studie SIM 2021 legt der Medienpädagogische Forschungsverbund (mpfs) gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe Gerontologie der Universität Heidelberg (IfG) und der Katholischen Hochschule Freiburg (KH Freiburg) eine Basisstudie zur Mediennutzung von Personen ab 60 Jahren in Deutschland vor. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz. Die Durchführung der Studie erfolgte in Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschule Freiburg (KH Freiburg).


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Pressemitteilung LFK/mpfs vom 3.3.2022