Bündnis gegen Altersarmut: Offener Brief zur Einführung einer Grundrente

05/2020

Der Landesfamilienrat Baden-Württemberg setzt Mitglied im Bündnis gegen Altersarmut für die bereits im Koalitionsvertrag vereinbarte Grundrente ein. Heute (15. Mai) beginnen die parlamentarischen Beratungen im Bundestag dazu und wie es aussieht, ist diese Vereinbarung in Gefahr.

Altersarmut in Deutschland ist ein wachsendes Problem. Besonders betroffen sind gerade die Frauen, die in systemrelevanten Dienstleistungsbereichen arbeiten: zum Beispiel in der Pflege, in der Betreuung, an der Supermarktkasse.

Die Grundrente sollen Menschen bekommen, die jahrelang für wenig Geld gearbeitet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben. Ihre rechnerische Rente fällt durch die geringen Beiträge, die eingezahlt wurden, sehr klein aus. Die Rente soll deshalb aufgestockt werden, laut BMAS um durchschnittlich 75 Euro brutto im Monat. Maximal kann sich im Einzelfall sogar ein Zuschlag von gut 400 Euro brutto ergeben. Profitieren sollen im geplanten Startjahr 2021 rund 1,3 Millionen Menschen, davon 70 Prozent Frauen. Voraussetzung sind mindestens 33 Beitragsjahre. Union und SPD hatten grundsätzlich vereinbart, eine solche Grundrente einzuführen.

Das Bündnis gegen Altersarmut hat den anliegenden Offenen Brief per E-Mail an die ordentlichen und stellvertretenden Mitglieder des Ausschusses Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestages weggeschickt. Diese vereinbarte Grundrente löst nicht das gesamte Problem der Altersarmut, insbesondere nicht bei Frauen, aber sie ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Daher hoffen wir stark, dass nicht einzelne Abgeordnete, die der Grundrente auch schon vor der Corona-Krise ablehnend gegenüberstanden, die jetzige Situation ausnützen, um das Ganze doch noch zu kippen.


Offener Brief zur Einführung einer Grundrente