BiB: Fast jede dritte Familie hat keinen Gartenzugang

05/2020

Fast jede dritte Familie in Deutschland hat nach einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) keinen Garten. Mehr als 30 Prozent der Familien mit minderjährigen Kindern wohnten in einem Mehrfamilien- oder Hochhaus ohne Gartennutzung und rund 2,5 Prozent in einem Ein- oder Zweifamilienhaus ohne Gartenanteil, sagte BiB-Forschungsdirektor Martin Bujard am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem in Ballungsgebieten und Großstädten lebten zudem viele Eltern mit Kindern beengt in kleinen Wohnungen. „Gerade diese Menschen sind gegenwärtig mehr denn je auf den öffentlichen Raum angewiesen.“

Geschlossene Schulen und Kitas sowie gesperrte Spiel- und Sportplätze beschnitten den Alltag vieler Kinder und Jugendlicher stark. Erwachsenen mache die eingeschränkte Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum ebenfalls zu schaffen. Gerade in Ballungsgebieten und Großstädten hätten die Menschen nicht so viel Natur zum Ausweichen zur Verfügung wie auf dem Land. „Mangelnde Bewegung, aber auch fehlender Zugang zu Tageslicht und frischer Luft kann sich negativ auf die psychische und körperliche Verfassung auswirken“, sagte Bujard. Anders als in Ländern wie Italien und Spanien sei in der Corona-Krise Bewegung und Sport im öffentlichen Raum in Deutschland zwar erlaubt, solange die Abstände gewahrt blieben. Die Aufforderung „Bleibt zu Hause!“ trage aber mit dazu bei, dass viele dies nicht nutzten.


Interessant hierzu der IW Report zur Lebenswelt von Kindern in der Corona Krise