Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut: Landesfamilienrat Baden-Württemberg fordert wirksame Gesamtstrategie vom Land

24.11.2020 Im Vorfeld der Arbeits- und Sozialministerkonferenz in Mannheim (26./27.November) weist der Landesfamilienrat Baden-Württemberg auf die Notwendigkeit eines Gesamtkonzepts zur Familienförderung hin, um Kinder- und Familienarmut vorzubeugen und zu überwinden. Er fordert Schritte, um die beabsichtigte Einführung einer Kindergrundsicherung von Anfang an mit einer unterstützenden sozialen Hilfeinfrastruktur wirksam zu verzahnen.

Nicht alle Kinder haben in ihren Familien gute Startbedingungen. Ein höheres Armutsrisiko tragen Kinder von Alleinerziehenden, Zugewanderten oder in Familien mit drei und mehr Kindern. Damit wird oft ihre Entwicklung beeinträchtigt und oft über Generationen weitergegeben. Armutsbekämpfung ist daher ein wichtiges Ziel, dabei ist die Sicherstellung des Existenzminimums eine zentrale Voraussetzung. Der Landesfamilienrat macht sich für die Einführung einer Kindergrundsicherung stark und begrüßt, dass diese bei der 97. Arbeits- und Sozialministerkonferenz am 26. November in Mannheim beschlossen werden soll.

„Genauso wichtig wie die ausreichende finanzielle Absicherung von Kindern und Familien ist der Zugang zu Bildung, Betreuung, Begegnung, Beratung und weitergehender Unterstützung durch ein gut ausgebautes Hilfesystem“, sagt dazu die Vorsitzende Christel Althaus auf der Mitgliederversammlung des Verbändezusammenschlusses am Dienstag (24. November), bei der die Delegierten darüber mit den fachlich zuständigen Landtagsabgeordneten im Gespräch waren.

„Da die Armut von Kindern immer die Armut von Familien bedeutet, müssen sich wirksame Hilfen der Förderung und Unterstützung nicht nur an die Kinder, sondern an die Familie als Ganzes richten,“ so Althaus weiter. Sie fordert, dass aus dem Schwerpunktjahr des Landes gegen Kinderarmut ein langfristiger und vernetzter Plan erwachsen muss, der finanzielle Leistungen und Infrastrukturangebote im Sinne einer wirksamen Gesamtstrategie gut miteinander verzahnt. Baden-Württemberg habe hier viel zu bieten, es fehle aber noch an Systematisierung und Verbindlichkeit.

Die Mitglieder des Landesfamilienrates setzen sich für eine ganzheitliche Familienförderstrategie in Baden-Württemberg ein, die prinzipiell alle Familien im Blick hat, die aber ganz besonders dort wirksam wird, wo sich Familien in Benachteiligungslagen befinden.