Bayern: Islamunterricht wird zum Wahlpflichtfach
03/2021
Die Staatsregierung macht nach einem zwölfjährigen Modellversuch den Weg für die Änderung des Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes frei. Bis zu 160 000 Kinder und Jugendliche sollen davon profitieren.
Fast unbemerkt angesichts der Fragen zu Corona-Impfungen und Lockerungen, hat der Ministerrat am Dienstag Fakten beim Islamischen Unterricht geschaffen. Nach zwölf Jahren als Modellversuch soll der Islamunterricht von September an als Wahlpflichtfach wie etwa Ethik angeboten werden. Die nötige Änderung des Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes wurde am Dienstag im Kabinett abgesegnet, der Entwurf geht nun in die Verbandsanhörung. Stimmt dann noch das Parlament zu, kann es im Herbst losgehen.
Die Erleichterung dürfte groß sein bei Lehrern, vielen muslimischen Schülern und Eltern in Bayern. Lange hatten sie gebangt, ob es noch klappt mit dem Regelangebot im Herbst. Zwar fiel der Grundsatzbeschluss im Ministerrat schon 2019, aber damals wurde der Modellbetrieb erneut verlängert und dann war es lange still. Auch der Name des neuen Fachs war zuletzt umstritten. Es gab Abgeordnete in den Regierungsfraktionen, die mit dem Wort „Islam“ fremdelten und „Wertekunde“ betonen wollten. Weiterlesen in der Süddeutschen Zeitung vom 23.02.2021: