AGJ zum Thema Care-Arbeit: Die Bedeutung von Sorgearbeit anerkennen, Ressourcen sorgender Familien stärken!

12/2020

Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ legt in ihrem Positionspapier einen Fokus auf Sorgearbeit in der Familie. Sie beschreibt die Ressourcen in Familien sowie die Herausforderungen, denen Familien alltäglich begegnen und die ihnen Sorgearbeit erschweren. Die AGJ fordert eine gesamtgesellschaftliche Aufwertung und Anerkennung von Sorgearbeit, entwickelt Lösungsmöglichkeiten und formuliert Forderungen an die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe und politische Entscheidungsträger/-innen.

Familien sind noch immer die verbreitetste Form, in der Sorge füreinander geleistet wird. Sorgearbeit ist in unserer Gesellschaft von existenzieller Bedeutung und umfasst Sorgetätigkeiten und Kompetenzen in der Betreuung, Erziehung und Bildung sowie in der Gesundheit und Pflege. Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ macht mit ihrem Positionspapier „‚Care braucht mehr!‘ Die Bedeutung von Sorgearbeit anerkennen, Ressourcen sorgender Familien stärken!“ deutlich, an wie vielen Stellen Familien Sorgearbeit übernehmen und welche Ressourcen darüber hinaus in Familien liegen. Die AGJ beschreibt zudem die Herausforderungen, denen Familien alltäglich gegenüberstehen, die sich zum Beispiel in den Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Zeitnöten begründen.

In die dringend notwendige gesamtgesellschaftliche Diskussion möchte die AGJ ihre Überlegungen und Forderungen einspeisen. Denn aus Sicht der AGJ ist es an der Zeit, dass Sorgearbeit und die Situation von Familien gesamtgesellschaftlich diskutiert wird und die Kinder- und Jugendhilfe diese mit anstößt und sich hier aktiv an der Verbesserung der Rahmenbedingungen von Sorgearbeit in den Familien beteiligt und die Diskussionen damit zweifelsohne bereichert.
In Hinblick auf Familien und insbesondere Eltern und andere Erziehungsberechtigte hat die Kinder- und Jugendhilfe den Auftrag, bei der Erziehung zu beraten und Familien durch Angebote und Dienste zu unterstützen sowie anwaltschaftlich für sie einzutreten. Daraus ergibt sich für die Kinder- und Jugendhilfe die Aufgabe, schwierige Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Missstände für Familien im Blick zu behalten, zu analysieren, aktiv auf sie hinzuweisen und sich in Diskussionen kritisch einzumischen. Nur so kann sie einen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen und bestenfalls familiengerechtere Rahmenbedingungen erwirken. Diesem Auftrag sollte vor dem Hintergrund des stetigen Wandels vermehrt Rechnung getragen werden.


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AGJ Positionspapier „‚Care braucht mehr!‘