1,5 Millionen Kinder leben in Hartz IV: Entschlossenes Handeln gegen Kinder- und Jugendarmut gefordert

02/2020

Nach einer aktuellen Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) müssen mehr als 1,5 Millionen Kinder in Deutschland von Hartz IV leben. Der AWO Bundesverband kritisiert dies scharf und fordert einen weitreichenden und ganzheitlichen Ansatz gegen Kinderarmut. In seiner Ende letzten Jahres veröffentlichten Langzeitstudie weist der Wohlfahrtsverband zudem auf die langfristigen Wirkungen von Kinderarmut hin. Ein Drittel der armen Kinder bleibt auch im jungen Erwachsenenalter arm.

Anlässlich der am 6. Februar 2020 veröffentlichten Zahlen des DGB zu Kindern in Haushalten mit Grundsicherungsbezug erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler: „Die aktuellen Auswertungen des DGB zeigen uns, dass das Hartz-IV-System Kindern und ihren Bedarfen nicht gerecht wird. Stattdessen brauchen wir einen weitreichenden und ganzheitlichen Ansatz gegen Kinderarmut. Zu den Maßnahmen gehört die Einführung einer einkommensabhängen Kindergrundsicherung, ein Ausbau der sozialen Infrastruktur, Investitionen in Bildungsgerechtigkeit sowie eine gezielte Unterstützung und Förderung junger Menschen beim Übergang in Ausbildung und Arbeit. Wichtig sind uns zudem die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für existenzsichernde Arbeit, um Einkommens- und Familienarmut wirkungsvoll zu bekämpfen. Wer starke Kinder will, muss auch die Familien stärken!“


Kurzfassung der Studie „Wenn Kinderarmut erwachsen wird…“

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